Muttergottes
Maria ist als Mutter Jesu seit jeher eine der zentralen Figuren in der christlichen Kunst. Dabei steht die Madonnenverehrung in einer langen globalen Tradition von weiblichen Gottheiten in den unterschiedlichen Kulturen.
Bildnisse der ägyptischen Göttermutter Isis mit ihrem Sohn Horus ähneln bis ins Detail den Darstellungen von Maria mit Jesus. Beide werden als stillende Mutter präsentiert, ebenso als thronende Königin mit dem Sohn auf dem Schoß.
© GDKE, E. Kulbe

Bei dem Topos der Maria lactans, der stillenden Maria, steht vor allem das wahre Menschsein im Vordergrund. Jesus ist wie jedes Kind zunächst ein kleiner hilfloser Säugling, der von seiner Mutter liebevoll umsorgt wird. Es ist ein Zeichen der Menschwerdung Gottes. Dabei zeigt auch Maria etwas Nahbares; sie vereint in sich viele Emotionen, die den Menschen vertraut sind.
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Krippe
Die Geburt Jesu ist in der christlichen Kunst seit dem Mittelalter ein gängiges Bildmotiv.
Über das Thema wird im Lukasevangelium (Lk 2, 6f) nur relativ knapp berichtet. Grundlage vieler bildlicher Ausschmückungen waren dann die sogenannten apokryphischen Schriften, in denen verschiedene Autoren sehr detailreich und phantasievoll von den Geschehnissen an Weihnachten erzählten.
Maria und das Jesuskind sind oftmals Teil einer ganzen Szenerie. Neben Josef sind häufig weitere Personen anwesend; die drei Weisen sind ebenso zur Krippe gekommen wie der Engel, der den Hirten die frohe Botschaft verkündet. Manche Darstellungen verzichten bewusst auf tradierte Symbole göttlicher Macht sowie Pracht und betonen stattdessen die Armut der jungen Familie. Obwohl Christus zum Weltenherrscher, zum König der Könige wird, ist er in diesem Moment vor allem ein Mensch.
© GDKE, E. Kulbe

Heilige Familie
Thematisch eng mit den Bildnissen der Geburt Christi verknüpft ist das Motiv der Heiligen Familie. Typischerweise als innige Dreiergruppe von Josef, Maria und Jesus dargestellt, wurde dieser Topos seit dem 19. Jahrhundert als Vorbild für das christliche Familienleben stilisiert.