Schloss Stolzenfels

Dort wo einst die Grenzen von Kur­trier, Kurmainz und Kurköln zusammen­stießen, gegenüber der Mündung der Lahn in den Rhein, erhebt sich majestätisch Schloss Stolzenfels.

Die ursprüngliche Burganlage wurde auf Anlass des Trierer Erzbischofs Arnold von Isenburg um 1244 erbaut. Spätestens vom 14. Jahrhundert an bis 1412 wurde auf der damaligen Burg Rheinzoll erhoben. 1688 wurde die Burg nach erfolgloser Belage­rung der Stadt Koblenz von den Franzosen niedergebrannt, sodass sie fortan als Steinbruch freigegeben war.

Nachdem die Burgruine Stolzenfels 1802 in den Besitz der Stadt Koblenz überge­gangen war, schenkte die Stadt sie 1823 dem preußischen Kronprinzen und spä­teren König Friedrich Wilhelm IV. Dieser ließ die Anlage nach Plänen von Karl Fried­rich Schinkel ab 1836 wiederaufbauen. Der kunstsinnige Monarch gab für den Umgang mit der mittelalterlichen Ruine dabei die Maxime vor, „die Überreste so viel als möglich zu schonen“. Im Zusammenspiel mit dem vom preußischen Garten­künstler Peter Joseph Lenné entworfenen Landschaftspark und den Schlossgärten entstand ein Gesamtkunstwerk, das als wichtigstes Zeugnis preußischer Romantik am Rhein gelten kann.

Um zum Schloss zu gelangen, müssen Besucherinnen und Besucher zunächst vom Stadtteil Stolzenfels einen Serpentinen­aufgang durch eine bewaldete Schlucht bewältigen. Unter dem Viadukt führt der Weg vorbei an einer Felsgrotte mit Wasser­fall und einer katholischen Pfarrkirche auf einem Felssporn.

Imponiert die Anlage schon von außen, so sollte man die Besichtigung der Innen­räume nicht versäumen. Einer der Höhe­punkte der Schlossführung ist der „Große Rittersaal“. Wie in den anderen Räumen ist auch hier die Einrichtung noch original erhalten: Jahrhundertealte Bilder, Waffen und Möbel mischen sich mit der neugoti­schen Ausstattung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Wandmalereien in der Schlosskapelle und im „Kleinen Rittersaal“ gehören zu den bedeutendsten Werken der rheinischen Hochromantik.

Der krönende Abschluss der Besichtigung sollte auf alle Fälle der Blick über den Rhein und seine Umgebung sein.