Burg Sooneck

Hoch über dem Rhein im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal thront die sagenumrankte Burg Sooneck.

Die Ersterwähnung der Burg datiert auf 1271: Die Abtei Kornelimünster verkaufte „Sanecke“ (Sooneck) an den Erzbischof Werner von Mainz, der gemeinsam mit der dortigen Kirche Lehnsträger und Eigentümer wurde. 1282 belagerte und zerstörte König Rudolf die Burg. Sie blieb Ruine, bis der Mainzer Erzbischof Heinrich III. 1346 Johann von Waldeck mit ihr belehnte. Nach 1453 führte eine weitreichende Heiratspolitik zu einer Burggemeinschaft zwischen Angehörigen der Familien Breit­bach und Waldeck. Letzter Lehensträger war Anselm Franz von Breitbach, der in einer Erbteilung mit seinem Bruder 1660 sämtliche mainzischen Lehen erhielt, dar­unter auch die Sooneck. Was nach seinem Tod mit der Burg geschah, ist unklar. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie dem Verfall preisgegeben wurde.

1834 kaufte der preußische Prinz Friedrich Wilhelm (später König Friedrich Wilhelm IV.) die Burg. Auf einer gemeinsamen Rheinreise mit seinen Brüdern Wilhelm, Carl und Albrecht fasste er 1842 den Beschluss, die noch gut erhaltene Ruine zu einem Jagdschloss für private Aufenthalte auszubauen. Das Mittelalter diente dabei als Richtschnur, um das Vorhandene be­wohnbar zu machen. „Alles sehr einfach im Sinne einer königlichen Jagdburg“ lautete die Weisung an den Baumeister.

Auf der Burg Sooneck wollte sich der König ohne Hofstaat mit seinen Brüdern zur Jagd im Soonwald treffen. Die Verwirklichung dieser Idee scheiterte an der Revolution von 1848, an Familienstreitigkeiten im Königshaus und schließlich an Krankheit und Tod des Königs. Die Burg wurde von den Hohenzollern zwar wiederaufgebaut, aber nur selten von ihnen bewohnt.

Seit 1918 in Staatsbesitz, präsentiert sich die Burg heute als romantischer Bau, der terrassenartig in Rosen eingebettet ist. Da Burg Sooneck während des Zweiten Weltkrieges geplündert worden ist, ist sie mit Mobiliar aus Schloss Stolzenfels ausgestattet. Seit 1990 befindet sich die Stiftung Koeth-Wanscheid im zweiten Obergeschoss, die Rheinansichten, Adelsporträts und Möbel des 18. und 19. Jahr­hunderts aus dem Besitz einer rheinischen Adelsfamilie enthält.